Sie sind gerade eines Morgens aufgewacht und möchten die ersten Sonnenstrahlen in Ihrem Garten genießen, als es Sie wie ein Blitz traf und Sie einen kleinen Hügel entdeckt haben. Maulwürfe gibt es in der näheren Umgebung gar nicht und der Hügel sieht etwas anders aus, also muss es sich um ein anderes Getier handeln.

Die Antwort wird die Wühlmaus sein, die sich in Ihrem Garten breit gemacht hat. Auf der Suche nach einer Futterquelle wird diese Wurzeln und andere Pflanzenreste gefunden haben. Die Wühlmaus im Garten ist allerdings ein echter Schädling, der Ihren Garten nicht nur optisch umgräbt, sondern auch nach und nach die Pflanzen komplett abtötet.

Hier erfahren Sie alles zum Thema der Wühlmaus im Garten, woran Sie diese erkennen und wie Sie vorgehen sollten.

Woran erkennen Sie die Wühlmaus

Entdecken Sie die trügerischen Hügel im Garten, dann ist der erste Verdacht nahe, dass sich ein Maulwurf in Ihrem Garten eingenistet hat. Der Maulwurf steht allerdings unter strengem Schutz und diesen dürfen Sie nicht so einfach aus dem Garten jagen. Daher sollten Sie prüfen, ob es sich tatsächlich um die Wühlmaus oder einen Maulwurf handelt, denn die weitere Vorgehensweise unterscheidet sich immens.

Die Verwühlprobe

Einen einfachen Test, den Sie durchführen können nennt sich  Verwühlprobe. Dabei sprechen Sie die unterschiedlichen Charakteristiken der kleinen Tiere an. Während der Maulwurf eher schüchtern ist und sich tiefer in das Erdreich vergräbt, ist die Wühlmaus lebendiger und stets darum bemüht, Ihren Bau und die unterirdischen Gänge instand zuhalten.

Um herauszufinden, ob es sich nun um eine Wühlmaus in Ihrem Garten handelt, müssen Sie zunächst einen Hügel ausfindig machen. Dann tasten Sie die Boden etwa kreisförmig um den Hügel ab, bis Sie auf einen Gang treffen. Dies merken Sie daran, dass der Stab oder der Stock, leichter in den Boden einsinkt.

Nun müssen Sie den Gang auf einer Länge von etwa 30 Zentimeter freilegen. Für den Maulwurf würde dies eine hohe Belastung darstellen und einigen Stress auslösen. Dieser ergreift lieber die Flucht und lässt sich vorerst nicht mehr blicken.

Die Wühlmaus hingegen schließt den Gang bereits nach wenigen Stunden wieder. Ist dies der Fall und Sie prüfen die geöffnete Stelle nach etwa sechs Stunden und bemerken, dass diese wieder mit ordentlich Füllmaterial verschlossen wurde, dann ist dies ein klarer Beweis dafür, dass es sich um eine Wühlmaus handelt.

Die unterschiedlichen Hügel

Eingang der Wühlmaus im Garten
Der Eingang der Wühlmaus

Die Hügel des Maulwurfs und der Wühlmaus mögen relativ ähnlich aussehen. Dennoch gibt es klare Unterschiede, auf die Sie achten können.

Der Maulwurf wirft die Hügel fast senkrecht nach oben und diese bestehen zu einem Großteil aus einfacher Erde. Die Wühlmaus hingegen arbeitet die Hügel eher schräg nach oben und dies macht es für sie einfacher, die Gänge zu betreten und zu verlassen. Zudem werden Sie in den Eingängen viel mehr Pflanzenreste und Sträucher entdecken.

Das Aussehen der Wühlmaus

Normalerweise ist die Wühlmaus sehr scheu und wird sich nicht in Ihrem Garten blicken lassen. Erhaschen Sie dennoch einen seltenen Anblick auf die Wühlmaus, dann unterscheidet diese sich ebenfalls sehr markant von dem Maulwurf.

Das Fell ist schwarz bis rotbraun oder braungrau. In der Regel ist die Wühlmaus kleiner als der Maulwurf und ähnelt eher einer Ratte. Am auffälligsten ist allerdings der Unterschied bei der Schnauze. Diese ist bei der Wühlmaus kurz, während der Maulwurf eine sehr lange, fast rüsselförmige Schnauze hat. Die Wühlmaus hat zudem erkennbare Ohren, welche vom Haar bedeckt sind. Der Maulwurf hat keine Ohrmuscheln, die von Außen erkennbar wären.

Auf diesen drei Wegen können Sie sehr einfach feststellen, ob es sich um eine Wühlmaus handelt. Die Verwühlprobe ist hierbei die verlässlichste Methode und sollte als erstes praktiziert werden.

Typische Schäden der Wühlmaus im Garten

Die Wühlmaus gelangt in Ihren Garten, weil sie auf der Suche nach Futter ist. Sie ernährt sich von Wurzeln und anderen Pflanzenresten, die sie reichlich in Ihrem Garten finden wird. Damit ist auch ein weiterer Unterschied zum eher harmlosen Maulwurf gefunden.

Der Maulwurf gilt zwar als überaus unangenehmer Zeitgenosse, sein schlechter Ruf ist allerdings nicht wirklich gerechtfertigt. Denn er vertilgt jede Menge Schädlinge am Tag und beeinflusst die Qualität des Bodens positiv. Seine Hügel stellen einen optischen Schaden dar und können die Gartenarbeit erschweren, aber für die Pflanzen ist der Maulwurf sogar positiv zu bewerten.

Bei der Wühlmaus im Garten sieht dies allerdings komplett anders aus. Denn die Wühlmaus ernährt sich nicht von den Schädlingen und Insekten, die in der Erde leben, sondern von den Wurzeln und Knollen, die sie unter der Erde finden.

Daher ergibt sich ein komplett anderes Schadbild, welches Sie dazu zwingt, schon beim ersten Anzeichen der Wühlmaus rigoros zu reagieren.

Wurzelschäden

Mit ihren kleinen spitzen Zähnen können Wühlmäuse selbst die widerstandsfähigsten Wurzeln zernagen. Pflanzen Sie in Ihrem Garten Gemüse an, dann ist dies ein wahres Festmahl für die Wühlmaus. Diese wird mit den Wurzeln unterirdisch einen sehr kurzen Prozess machen und nicht nur die Wurzeln anfressen, sondern unter Umständen große Teile der Pflanze mit in den Bau ziehen.

Das Fatale an den Wurzelschäden ist, dass Sie diese nicht sofort bemerken. Denn von Außen können Sie die Schäden nicht immer direkt sehen und die Auswirkungen an der Pflanze zeigen sich erst im späteren Verlauf.

Wühlmaus im Garten - Wurzeln
Die Wühlmaus macht sich vor allem an Wurzeln Ihres Gemüses zu schaffen.

Diese können nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen und verenden langsam. Dieser Prozess ist nicht mehr umkehrbar und so hat die Wühlmaus Ihren Gemüseanbau zerstört, bevor Sie dies vielleicht bemerken.

Selbst vor größeren Bäumen machen die Wühlmäuse keinen Halt und mit einer großen Ausdauer machen diese sich auch über diese Wurzeln her. Zwar sind Bäume wesentlich widerstandsfähiger, über einen langen Zeitraum müssen aber auch diese vor der Wühlmaus kapitulieren.

Das Zerstören der Grasnarbe

Die Gänge der Wühlmaus liegen nur wenige Zentimeter unter der Grasnarbe. Anders als der Maulwurf zieht die Wühlmaus sich nicht weiter in das Erdreich zurück, sondern bleibt eher an der Oberfläche aktiv.

Dies sorgt dafür, dass durch die Gänge die Grasnarbe und der Rasen komplett zerstört wird. Dieser kann sich nicht mehr in der Erde verwurzeln und nimmt keine Nährstoffe auf. Somit sind die Hügel und die Gänge nicht nur eine optische Beeinträchtigung, sie schädigen den Rasen ganz immens.

Vorsicht bei Bodenplatten

Haben Sie Ihren Garten mit Bodenplatten ausgestattet, um sich besser fortbewegen zu können, dann werden diese aufgrund der starken Unterbebauung zu wahren Stolperfallen werden. Denn durch die unterirdischen Gänge wird die Stabilität gefährdet und die Bodenplatten können beim Betreten schnell nachgeben.

Leiden Sie unter den Wühlmäusen im Garten, dann seien Sie lieber vorsichtig und testen Sie Bodenplatten und andere Konstruktionen auf Ihre Stabilität.

Den eigenen Garten schützen

Wenn es um die Schäden der Wühlmaus geht, dann ist es meist schon zu spät, wenn diese bereits in Ihrem Garten ist. Denn dort konnte Sie womöglich schon einige Tage Ihr Unwesen treiben und die Schäden an den Pflanzen anrichten.

Besser ist es daher, wenn Sie im Vorhinein den Garten so gestalten, dass dieser für die Wühlmaus so unattraktiv wie möglich ist. Denn wird die Wühlmaus beim Suchen nach einer Nahrungsquelle nicht fündig, wird diese sich woanders umschauen.

Haben Ihre Nachbarn schon von Problemen mit der Wühlmaus im Garten berichtet und sind Sie einer höheren Gefahr ausgesetzt, dann helfen die folgenden Abwehrmethoden.

Ein Wühlmausgitter

Die Gänge der Wühlmaus liegen nur wenige Zentimeter unterhalb der Oberfläche. Was sich als großer Nachteil für den Rasen und den gesamten Garten entpuppt, kann für den Schutz des Gartens aber auch ein Vorteil sein.

Denn so ist der Bewegungsraum der Wühlmaus deutlich eingeschränkter. Sie taucht zudem nicht wirklich tief ab, sondern sucht sich lieber einen alternativen Weg auf gleicher Höhe.

Wenn Sie einen eher überschaubaren Garten haben, können Sie diesen mit einem Wühlmausgitter abgrenzen. Das Gitter wird an den Grenzen des Gartens vertikal in den Boden gesteckt und stellt eine natürliche Blockade dar. Dabei sollten Sie darauf achten, auch wirklich ein Gitter zu nutzen, welches für die Abwehr der Wühlmäuse geeignet ist. Denn viele Materialien werden den Angriffen der Wühlmäuse nicht standhalten und keinen wirklichen Schutz bieten.

Der Wühlmauskorb

Haben Sie einen relativ großen oder unzugänglichen Garten und ist daher das Abgrenzen des Gartens mit einem Gitter nicht praktikabel, dann können Sie auch einzelne Pflanzen gezielt schützen.

Wenn Sie neue Bäume oder Sträucher aufstellen, dann können Sie diese mit einem unverzinktem Wühlmauskorb schützen. Gerade in der Anfangszeit, in der die Pflanzen noch sehr schwach und anfällig sind, können die Körbe den Wurzelwuchs schützen.

Mit der Zeit zersetzt sich der Korb selber und die Wurzeln können über die Grenzen des Korbes hinaus wachsen. Auf diese Weise schützen Sie einen neu gepflanzten Baum vor der Wühlmaus.

Hochbeet anlegen

Gemüsepflanzen im normalen Beet zu schützen ist hingegen kaum möglich. Körbe eignen sich für einzelne Knollen kaum und ein Gitter rund um das Beet zu legen ist optisch nicht gerade ansprechend.

Ein Hochbeet können Sie aber schon besser schützen. Sie können hierzu zu einem Modell greifen, welches gar nicht mit dem Boden verbunden ist und nur auf den Stelzen steht.

Hochbeet bei Wühlmaus im Garten
Das Hochbeet ist eine sehr gute Möglichkeit, um sich vor der Wühlmaus im Garten zu schützen.

Möchten Sie ein größeres Hochbeet anlegen, dann wird dies nur möglich sein, wenn dieses auf der Erde angelegt und nach oben gebaut wird. Hier können Sie die Unterseite des Hochbeetes aber mit einem Gitter optimal schützen und den einzigen Zugang der Wühlmaus verwehren.

Die Wühlmaus im Garten bekämpfen

Ist die Wühlmaus erst ein Mal in Ihrem Garten, dann ist die Panik natürlich groß. Schließlich hat das kleine Nagetier jetzt alle Zeit der Welt und die Möglichkeit, Ihre Pflanzen zu beschädigen.

Um die Wühlmaus zu bekämpfen, gibt es verschiedene Methoden. Grundlegen werden diese in tödliche Bekämpfungsmöglichkeiten und Vertreibungsmethoden unterschieden.

Anders als der Maulwurf darf die Wühlmaus getötet werden. Diese steht weder unter Naturschutz, noch ist diese vom Aussterben bedroht. Hier müssen Sie es also mit Ihrem Gewissen vereinbaren, ob Sie die Wühlmaus töten möchten. In jedem Fall sollten Sie jedoch das Leid der Tiere minimal halten und nur auf verlässliche und schnelle Tötungsmethoden zurückgreifen.

Die tödlichen Bekämpfungsmethoden

  • Wühlmausfallen werden mit einem Köder ausgestattet und in die Gänge gestellt. Die Wühlmaus tappt in die Falle und unter mechanischer Einwirkung wird diese getötet.
  • Sie können auch Wühlmausgift in die Gänge auslegen. Da die Gänge nur von der Wühlmaus und keinen anderen Tieren bewohnt wird, ist die Gefahr sehr gering, dass das Gift von anderen Tieren aufgenommen wird. Allerdings sollten Sie den Gang wieder sehr gut abdecken, damit andere Tiere das Gift nicht ausgraben können.
  • Spezielles Wühlmausgas reagiert mit der Feuchtigkeit im Boden und setzt Phosphorwasserstoff frei. Dieses ist für die Wühlmaus tödlich und der Hauptvorteil ist, dass die Gänge automatisch mit dem Gas gefüllt werden.

Vertreibungsmethoden

  • Wühlmäuse reagieren sehr empfindlich auf Vibrationen und Geräusche. Durch Wühlmausscheuchen, welche Sie in den Boden stecken werden die Tiere so eingeschüchtert, dass diese das Weite suchen.
  • Nicht nur Vibrationen sind für die Wühlmaus sehr einschüchternd. Sie verfügt auch über einen sehr guten Geruchssinn, um sich in Ihren Gängen zu orientieren. Buttersäure kann einen sehr unangenehmen Geruch absondern, die die Wühlmaus mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Flucht schlagen wird.
  • Zudem gibt es noch einige Hausmittel, die Sie testen können. Allerdings ist deren Wirkung eher zweifelhaft und wenn Sie die Wühlmaus im Garten haben, ist es besser, wenn Sie auf eine vertraute Methode setzen. Denn jeder Tag, den die Wühlmaus in Ihrem Garten verbringt, kann einen beträchtlichen Schaden bedeuten.

Wann muss der Profi geholt werden

Mit den hier vorgestellten Methoden sollten Sie schon einen durchschlagenden Erfolg bemerken. In der Regel werden die Fallen oder die Buttersäure genug sein, damit die Wühlmaus sich nicht mehr sicher in Ihrem Garten fühlt.

Leiden Sie allerdings unter einem stärkeren Befall von Wühlmäusen oder kehren diese immer wieder zurück, dann hilft es nur, wenn Sie einen Profi rufen.

Dies kann dann notwendig sein, wenn die Wühlmäuse sich im Sommer bei Ihnen niedergelassen haben. Im Sommer vermehren sich die Wühlmäuse rasant und so kann es zwar sein, dass Sie einen Teil mit Fallen erwischen und töten können, andere Tiere aber noch überleben.

Sehen Sie die Wühlmäuse am Tage durch den Garten flitzen, dann ist dies ebenfalls ein starker Hinweis darauf, dass Ihr Garten bereits so stark befallen sein muss, dass die Tiere Ausweichmöglichkeiten zu Ihren Gängen suchen.

In diesen Fällen ist auf jeden Fall der Ruf eines Profi Schädlingsbekämpfers notwendig.

Dieser kann sehr viel gezielter die Fallen und Köder ausbringen, sowie weitere Maßnahmen durchführen, um Ihre Pflanzen zu schützen.

Dennoch sollten Sie langfristig vorbeugende Maßnahmen, wie das Verlegen eines Wühlmausgitters durchführen.

Fazit

Die Wühlmaus im Garten ist für viele Gärtner ein wahrer Albtraum. Der schlechte Ruf der Wühlmaus ist berechtigt, denn sie ist als Schädling im Garten unterwegs und nagt sowohl Wurzeln als auch Knollen und andere Pflanzen an.

Obwohl die Wühlmaus sehr klein ist, kann sie mit ihren spitzen Zähnen eine enorme Kraft aufbringen und selbst die größten Wurzeln der Bäume langfristig beschädigen.

Daher sollten Sie beim ersten Verdacht der Wühlmaus im Garten die Verwühlprobe durchführen. Bestätigt sich Ihr Verdacht und es handelt sich tatsächlich um eine Wühlmaus in Ihrem Garten müssen Sie unverzüglich zu den Gegenmaßnahmen greifen.

Das Aufstellen von Fallen oder das Auslegen von Gift in den Gängen der Wühlmaus sind legitim und eine gute Methode, den eigenen Garten zu schützen.

Mit den geeigneten Maßnahmen werden Sie ruhiger schlafen können und nie wieder von den Hügeln im Garten geplagt werden.